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Laos/Vientiane (oder: von laotischen Busfahrten)


 

Auf meinen Reisen sollte ich noch die ein oder andere Busfahrt erleben. Während man in Goa, Indien in Doppelstockbetten besser schläft als in so machen Hotelbetten in Mumbai, oder in Chile in sogenannten Salon- Camas die Sitze weiter zurückstellen kann, als in jedem Flugzeug wird man in Laos mit abenteuerlicher Ungemütlichkeit konfrontiert.

Unser nächster Stop in Laos ist Luang Prabang. Von Vientiane brechen wir zu einer 13h Fahrt mit einem Nachtbus auf. Schon die Fahrt zum Busbahnhof, etwas außerhalb der Stadt gestaltet sich als kleines Abenteuer. Eine gefühlte Ewigkeit rast unser Tuk Tuk- Fahrer über holprige Straßen in totaler Dunkelheit. Wir sind etwas knapp dran und schaffen es gerade noch so in den Bus, bevor er losfährt. 

Das sollte dann auch schon der stressigste Teil unserer Anreise nach Luang Prabang sein. Von den holprigen Straßen und den schlechten Stoßdämpfern in Laos hatte ich ja bereits gelesen- unser Busfahrer wurde aber in all den Reiseberichten und Reiseführern dieser Welt mit keinem einzigen Wort erwähnt. Nachdem dieser den Reisebus durch Pfützen und Schlaglöcher am Busplatz auf die Straße manövriert hatte, blieb er nach ca 500 Metern stehen und wir mussten auf ein paar Reisende warten, die zu spät dran waren. 15 Minuten später ging es für ein paar Kilometer weiter, als wir einen weiteren Fahrgast aufgabelten, der ein Rohr transportierte. Ein großes Rohr-  vermutlich für einen Hausbau und genau so lang, dass es vom Heck des Busses bis zur Fahrerkabine reichte. Der Mittelgang schien perfekt konstruiert für dieses Rohr. Nachdem wir es schon fast an den Stadtrand von Vientiane geschafft hatten mussten wir noch einen langen Tankstopp einlegen und dann ging es endlich raus auf die Landstraße, die uns in den Norden bringen sollte. Bei dem Tankstopp hätte ich mal besser die Toilette aufsuchen sollen- es sollte eine gefühlte Ewigkeit dauern, bis wir die nächste Pause einlegen sollten. 

Da wir in der Regenzeit unterwegs waren, lies der nächtliche Wolkenbruch nicht lange auf sich warten. "TROPF".- kurz dachte ich mir, ich hätte es mir nur eingebildet. "TropfTropfTropf." Ich hatte das Glück genau unter einer undichten Stelle im Dach des Busses zu sitzen. Dank einem Kaputzenpulli von Dominik war das Problem aber recht schnell behoben. Das Toilettenproblem allerdings noch nicht. Laotische Frauen haben es perfektioniert, sich am Straßenrand in der Hocke mit einem Tuch verhüllt zu erleichtern- ich hoffte dann doch auf einen kurzen Stopp an einer Raststation. Dank dem stetigen Wassertropfen auf meinem Kopf und dem Druck in meiner Blase, war an Schlaf nicht zu denken. Zudem ist das Holpern der laotischen Straßen nicht zu unterschätzen. Also beschloss ich, anstatt mich über meinen nicht einsetzenden Schlaf zu ärgern, den Blick aus dem Bus zu genießen.

Genauso hatte ich mir Südostasien vorgestellt: Ein unendlicher, wilder Dschungel, vom Mondlicht beleuchtet. Ein nicht mehr ganz so neuer Bus, der sich langsam und mit viel Geholper seinen Weg sucht. Und Dominik und ich mitten drin.


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